Bedeutung:
Das Geld zum Fenster hinaus werfen – verschwenderisch mit Geld umgehen, Geld für unnütze Sachen ausgeben/vergeuden/verprassen
Herkunft:
Am alten Rathaus in Regensburg gibt es ein Fenster, in dem früher der Kaiser stand, um sich vom Volk auf dem heutigen Rathausplatz huldigen zu lassen. In diesem Rathaus fand 1663 bis 1806 der Immerwährende Reichstag statt und bezeichnete die Ständevertretung im Heiligen Römischen Reich. Von hier aus warf der Kaiser Münzen aus dem Fenster, für die Armen im Volk. Da es aber die Steuergelder der Bürger waren, sagten sie zu Recht: “Er wirft das [unser] Geld zum Fenster hinaus”. Daher vermutet man die Entstehung der Redensart in Regensburg aus dieser Zeit.
Allerdings soll schon Tahles von Milet, der 624-546 v.Chr. lebte, buchstäblich Geld aus dem Fenster geworfen haben – wenn auch über einer Jauchegrube. Er war zuvor selbst versehentlich ganz in Gedanken versunken hineingefallen und wurde von seinen Mitmenschen deshalb ausgelacht. Gedemütigt wollte er sie dazu bringen, selbst des Geldes wegen in die Grube zu springen.