Bedeutung:
Die Kurve kratzen – sich davon machen, sich aus einer misslichen Lage befreien, verschwinden
Herkunft:
Diese Redensart stammt aus dem Mittelalter. Die Kutschen haben in den damals sehr engen Gassen beim Abbiegen oft an den Hausecken gekratzt. Die Bewohner ersannen unterschiedliche Methoden dagegen. In Thüringen zum Beispiel sieht man Steinblöcke, sogenannte Kratzsteine, die einen Schritt weit von der Hausecke entfernt in den Gehweg gerammt wurden.
Manche halten den Ausdruck auch für eine Art Fahrweise bei einem Fahr- oder Motorrad, wenn eine Pedale die Straße berührt. Andere meinen, die Redensart stammt aus dem Ski-Bereich, als man vor der Erfindung der Carving-Ski mit Hilfe eines Stocks lenkte, an dem an der Spitze ein Nagel angebracht war, mit dem man durch Kratzen auf der linken oder rechten Seite die Fahrtrichtung bestimmte.
In der Schifffahrt, wenn der Bug des Schiffes in der Flussbiegung hart am Ufer geführt wird, so dass es am Grund kratzt. Mit einem 110 Meter Schiff und enge Kurve kann der Bug auf dem rechten Flussufer sein, während das Heck auf der linken Flussseite sich befindet. Z.B. Neckar, Mosel mit engen Flussschlingen.
Ich (Jg. 43) war stets der festen Überzeugung,
“Er hat die Kurve gekratzt” sei der saloppe Ausdruck für: “Er ist gestorben”⁉️Andere Verwendungen waren mir überhaupt nicht bekannt.
Dafür ist die Redewendung : Den Löffel abgeben. ( er hat den Löffel abgegeben).